Von der Dunkelheit zum Leben im Licht

Als ich mit 11 Jahren das erste Pornomagazin in die Hände bekam war ich wie elektrisiert. In meinem noch jungen Leben hatte ich nie eine solch starke Anziehungskraft erlebt. Damals gab es noch kein Internet aber mein Hunger nach mehr Pornographie machte mich erfinderisch. Ob in Abfalleimern oder vor einem Bordell, auf Toiletten oder beim Papiersammeln – schon vor 30 Jahren mangelte es nicht an Versuchungen. Als Mitte der 90er Jahre das Internet aufkam fand ich sofort den Einstieg ins Online Dating. Nun wollte ich das ausprobieren was ich in den letzten Jahren angeschaut habe. Gleichzeitig vereinfachte sich auch der Konsum von Pornographie. Zuhause in den eigenen vier Wänden lies es sich hemmungslos und anonym surfen und Kontakte knüpfen. Mit 18 Jahren hatte ich das erste mal Sex und es folgte eine 20 jährige Odyssee mit unzähligen One-night stands – stets begleitet von übermäßigem Pornokonsum.

Meine Eltern gaben sich grösste Mühe mich nach dem christlichen Glauben zu erziehen. Mein Vater war Vorsteher einer Gemeine und Sonntagschullehrer. Doch seine Warnungen schlug ich in den Wind und so kam es, dass mein betäubtes Gewissen erst 2017 zu mir durchdrang. Mittlerweile hatte ich eine Verlobung abgebrochen, einen Klinikaufenthalt hinter mir und musste mein Traumjob aufgeben.

Die Bruchlandung hatte ich dringend nötig. Es war der berühmte „Schuss vor den Bug“. Es folgte eine beschwerliche Reise zurück in ein anständiges und gottgefürchtiges Leben. Wie bei jedem Suchtkranken hat sich auch mein Gehirn verändert. Auf Reize von aussen habe ich stets in gewohnter egoistischer Weise reagiert: Hauptsache ich konnte meine Lust befriedigen. Durch einen Kongress, dem ich nur sehr widerwillig beiwohnte, konnte ich erste Kontakte mit ehemaligen Pornosüchtigen knüpfen. Ab diesem Zeitpunkt begann die Wende. Ich fand Hilfe bei Christian Jungo und seinem Program „Escape“. Zwar schaffte ich es bald mit den One-night Stands aufzuhören aber die Pornosucht war äusserst hartnäckig. Erst nach 3 Jahren fand ich Befreiung. Dies geschah von heute auf Morgen. Es vergeht kaum ein Tag da ich nicht staunend vor Gott stehe und ihm dafür Danke. Am 5. September 2023 darf ich mein 3 Jahresjubiläum feiern. Ich bin seither frei von Pornographie und sogar Selbstbefriedigung.

Den Großteil meines Lebens verbrachte ich in geistlicher Dunkelheit. Mein Leben im Licht ist noch jung aber Gott ist gnädig. Ich darf als Missionar in Afrika arbeiten und vor 2 Monaten habe ich sogar geheiratet. Das war für mich undenkbar!

Meine Frau braucht viel Geduld. Gott hat mir meine Schuld restlos vergeben aber die selbstzugefügten Verletzungen heilen langsam. Ich möchte jedem zurufen: mach es nicht wie ich- lass die Finger von Pornographie. Es entsteht ein Schaden der dich ein Leben lang prägt!

Lukas